Rund um die Uni

Ein Erklärungsversuch

Ein Erklärungsversuch – Hochschulpolitik, oder das bisschen, was davon an unserer Uni existiert

Wenn man einer der Menschen ist, die sich ein bisschen engagieren, wird man ganz schön oft mit Fragen konfrontiert. So von der Art „Was macht ihr da eigentlich?“ „Gibt’s da echt einen Unterschied?“ „Warum macht ihr sowas?“, oft kombiniert mit einigermaßen verständnislosen Gesichtern, ab und zu vielleicht noch einem klitzekleinen Funken Interesse.  Im Endeffekt läuft es auf eine Frage hinaus:

Was sind Stupa, AStA, Vollversammlung, Senat – und warum gibt es das alles eigentlich?

Um das klarzustellen, müsst ihr mit mir einen gaaaaaanz kleinen Ausflug in die Politik machen – wird nicht lang, versprochen. Ok, 441 Wörter sinds. Das schafft ihr doch.

Alle Studenten – oder Studierenden, wie es korrekterweise heißen sollte (Gleichstellung und so, ihr wisst schon), die an der Uni eingeschrieben sind, bilden die Studierendenschaft. Diese ist laut Niedersächsischem Hochschulgesetz* zu Selbstverwaltung verpflichtet, dazu muss außerdem von jedem Studenten ein gewisser Geldbetrag gezahlt werden. Bei uns an der TiHo ist das der AStA-Beitrag, welcher aktuell 9€ beträgt und mit dem Semesterbeitrag entrichtet wird.

Um dieses Geld im Sinne und zum Vorteil der Studierenden zu verwenden, gibt es den AStA (= allgemeiner Studierendenausschuss). Er ist das ausführende Organ, das die Finanzen verwaltet, den Haushaltsplan erstellt, und dessen Mitglieder – die Referenten – alles mögliche für die Studenten organisieren. Kennt ihr ja alle, Skripten, Ersti-Woche, Blutspende, alles eben.

Damit aber nun das von der Studierendenschaft gezahlte & vom AStA verwaltete Geld nicht doch versehentlich oder wie auch immer an falscher Stelle landet, muss es das Studierendenparlament, kurz StuPa geben. Dessen Mitglieder sind schön demokratisch legitimiert, und zwar dadurch, dass sie von der Studierendenschaft gewählt werden. Jeder einzelne von uns hat also bei der Stupa-Wahl mit seiner Stimme Einfluss darauf, wer im StuPa am Tisch sitzt und Entscheidungen trifft. Denn das StuPa kontrolliert im Endeffekt alle Aktionen des AStA. – das soll nun nicht böse klingen, wenn dort alles prima läuft, so wie im Moment, arbeiten wir wunderbar und harmonisch zusammmen – Friede, Freude, Eierkuchen. Aber falls, nur falls, das eben mal anders sein sollte, können durch dieses System Fehler verhindert oder behoben werden. Durch ordentliche Aufsicht halt.

Also es ist wie in jeder demokratisch organisierten Gesellschaft. Studierendenschaft = Volk. In der Vollversammlung der Studierenden erhält jeder die Möglichkeit zur Information, Meinungsbildung und Beteiligung, so wie in der Satzung geschrieben, blabla.** Das Volk wählt das Parlament, welchem gegenüber die Mitarbeiter des AStA Rechenschaft ablegen. Jeder kann sich beteiligen, wenn er mag.

Klingt doch sinnvoll, oder? Eigentlich müssten alle glücklich sein damit. Jeder kann sich einbringen und aktiv Dinge mitgestalten, wer nicht mag, beteiligt sich an der Wahl der StupaVertreter. Ende gut, alles gut. Und mit ein paar engagierten Leuten läuft die Hochschulpolitik wie geschmiert. Solang die paar Leute nicht zu wenige sind.

*NHG §20 **Satzung der Studierendenschaft der Tierärztlichen Hochschule Hannover §17 ff

Achja, hätt ich fast vergessen – es gibt da noch den Senat… in den werden auch Studentische Vertreter gewählt, aber das ist eine andere Geschichte. Der Senat ist nämlich ein Gremium der gesamten Hochschule, nicht nur der Studenten. Da sitzen Professoren, Mitarbeiter und Studenten gemeinsam mit dem Präsidium der TiHo. Aber auch da kann man als Student mitreden bei Entscheidungen, die die Uni betreffen. Und die Studentischen Senatsvertreter werden ebenfalls von der Studierendenschaft gewählt…Achtung, manch einer neigt dazu, das mit dem Stupa zu verwechseln. Aber de facto werden im Januar zwei verschiedene Gremien gewählt – StuPa und Senat!

Das wars nun aber endlich. Jetzt halt ich die Klappe, und ihr könnt die Politik wieder vergessen. Aber vielleicht erinnert sicher der ein oder andere doch mal zwischendurch, denn wir sind alle Teil des Systems, in dem wir leben, lernen und arbeiten. Vor allem lernen, aber trotzdem.

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